Jeremy Kalbermatten - die Zukunft des Restaurants Moosalp

Carmen und Amade Kalbermatten leiten das Restaurant Moosalp bereits in der zweiten Generation. Ihr Sohn Jeremy steht als nächste Generation schon in den Startlöchern. Er ist derzeit im letzten Semester der Hotelfachschule Luzern und hat Praktika bei renommierten Adressen in Meggen, Saas-Fee, St-Luc und Lissabon absolviert. Dennoch war seine prägendste Erfahrung das Aufwachsen im Restaurant Moosalp.

Wie sieht Jeremy die Zukunft des Restaurant Moosalp? Wir fragen nach.

Jeremy, wie war es für dich, in einer Familie aufzuwachsen, die seit Generationen ein erfolgreiches Restaurant führt?

Den Erfolg, den meine Eltern Amade und Carmen mit dem Restaurant erreicht haben, habe ich als Kind gar nicht bewusst wahrgenommen. Dennoch spürte ich, dass meine Kindheit anders war als die meiner Freunde. Während meine Kollegen im Sommer in den Urlaub fuhren, verbrachten wir unsere Ferien im Frühling und Herbst. Damals mochte ich es nicht, dass ständig Gäste bei uns zum Essen waren – ich wollte meine Eltern lieber für mich alleine haben. Heute sehe ich das aus einer anderen Perspektive. Ich erkenne nun, mit wie viel Herzblut und Hingabe meine Eltern seit der ersten Stunde als Gastgeber leben.

Was sind deine frühesten Erinnerungen an das Restaurant Moosalp?

Schon früh habe ich überall dort mitgeholfen, wo eine helfende Hand gebraucht wurde: Dazu gehörte das Rüsten von Gemüse und das Aufsammeln kleiner Papierschnipsel vom Boden. Doch die intensivsten Erinnerungen verbinde ich mit den Erlebnissen mit meiner Schwester Priscilla. Ich erinnere mich daran, wie wir hinter dem Restaurant ein Zelt aufgebaut hatten und dort regelmäßig Picknick machten. Ich spielte mit meinem Vater „im Moos“ Fussball. Meine Mutter zog mich in einem kleinen Wagen durch die Landschaft. Wir haben die Natur, den Wald und die Wildnis der Moosalp hautnah erlebt. Diese Erfahrungen möchte ich nicht missen. Sie haben mich geprägt und das Restaurant Moosalp zu meinem Zuhause gemacht.

Kannst du dich an den Moment erinnern, als du wusstest, dass du in die Fussstapfen deines Vaters treten möchtest?

Es gibt nicht diesen einen Moment, der ausschlaggebend war; dieses Bedürfnis ist im Laufe der Zeit gewachsen. Mein Vater hat mir lange davon abgeraten, in seine Fussstapfen zu treten, und betonte immer, wie anstrengend die Arbeit im Restaurant sei. Es sei ein „hüera Chrampf“. Deshalb wollte ich ursprünglich Linienpilot werden. Doch letztendlich – und zum Glück – habe ich mich für das Restaurant Moosalp entschieden. Meine Grossmutter Balbina ist erleichtert, dass das Restaurant in Familienbesitz bleibt, und ich bin es auch.

Was hast du von deinem Vater Amade und deiner Mutter Carmen über das Führen eines Restaurants gelernt?

Stillstand ist keine Option. Man muss stets nach neuen Ideen suchen, kontinuierlich investieren und immer kreativ bleiben.

Welche Traditionen des Restaurants Moosalp möchtest du unbedingt beibehalten?

Das erste Gericht, das vor 60 Jahren im Restaurant Moosalp serviert wurde, war ein Raclette am offenen Feuer. Diese Tradition lebt bis heute fort und wird auch in Zukunft weiterbestehen. Selbstverständlich wird man auch weiterhin die weltbeste Cremeschnitte im Moos geniessen können.

Hast du ein Vorbild oder einen Mentor in der Gastronomie, der dich inspiriert?

Mein grösstes Vorbild sind meine Eltern. Schon seit meiner Kindheit haben sie mich inspiriert und motiviert. Von ihnen habe ich gelernt, wie wichtig es ist, auf die Gäste einzugehen und sie wie Freunde zu behandeln. Sie haben mir gezeigt, was es bedeutet, nicht nur als Gastgeber zu agieren, sondern als Gastgeber zu leben.

Ausserdem habe ich in Praktika gelernt, in stressigen Momenten in der Küche Ruhe zu bewahren. Das ist eine wichtige Eingenschaft.

Welche Vision hast du für das Restaurant Moosalp?

Ich möchte der Philosophie meiner Eltern treu bleiben, dass Stillstand keine Option ist. Viele Ideen schwirren mir im Kopf herum, doch mehr verrate ich noch nicht. 

Wie fühlst du dich angesichts der bevorstehenden Übergabe des Restaurants?

Ich verspüre Freude und Motivation und brenne darauf, in die Zukunft zu starten. Mein Ziel ist es, dass sich sowohl die Gäste als auch die Angestellten im Restaurant Moosalp rundum wohlfühlen. Die Gäste sollen gerne bei uns sein, und auch die Mitarbeiter sollen mit Freude ins Moos kommen.

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